Inflation - Der stille Wertverlust

Alles wird teurer – du spürst es beim Einkaufen, beim Heizen, an der Tankstelle. Und doch sieht dein Geld auf dem Konto genauso aus wie vorher.

Aber was, wenn das Geld selbst längst seinen Wert verliert – ganz ohne dass du es direkt bemerkst?

In diesem Beitrag schauen wir gemeinsam hinter die Kulissen der Inflation. Du wirst verstehen, warum du trotz Sparsamkeit real immer weniger besitzt – und was das mit unserem Schuldgeldsystem zu tun hat.

Was ist Inflation wirklich?

Die meisten verstehen unter Inflation einfach steigende Preise. Doch das ist nur die Auswirkung – nicht die Ursache.

Inflation bedeutet eigentlich: Dein Geld verliert an Kaufkraft. Du bekommst für denselben Betrag weniger als vorher.

Je mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger ist jedes einzelne wert – das ist ökonomisch simpel. Wenn die Geldmenge schneller steigt als die Gütermenge, verlieren die vorhandenen Geldeinheiten an Wert.

Und genau das passiert, wenn ständig neue Schulden gemacht und dadurch neues Geld geschaffen wird – wie wir im vorherigen Beitrag gesehen haben.

Offiziell vs. Wirklich – zwei Inflationen?

Die offiziell gemessene Inflation basiert auf einem festgelegten Warenkorb, der regelmäßig überarbeitet wird, um die Lebensrealität möglichst genau abzubilden. Dabei kann es vorkommen, dass Produkte durch günstigere Alternativen ersetzt oder neue Konsumgewohnheiten berücksichtigt werden.

🔍 Wichtig: Auch wenn das methodisch korrekt ist, bildet es nicht die reale Lebenssituation jedes Einzelnen ab. Die individuelle Inflation kann deutlich davon abweichen:

  • Wer viel Auto fährt, spürt steigende Spritpreise mehr.
  • Wer Miete zahlt, leidet stärker unter Immobilienpreissteigerungen.
  • Wer Kinder hat, spürt die Preissteigerung bei Lebensmitteln und Kleidung.

💡 Tipp: Mit dem Inflationsrechner kannst du deine persönliche Inflationsrate ermitteln:
https://www.zinsen-berechnen.de/inflationsrechner.php

Was beeinflusst die Inflation?

Neben der Geldmenge gibt es weitere wichtige Einflussfaktoren:

  • Steuern & Abgaben (z. B. Mehrwertsteuererhöhungen)
  • Energiekosten (z. B. Gas, Strom, Rohöl)
  • Löhne & Gehälter (höhere Lohnkosten können Preise anheben)
  • Importzölle & Handelskonflikte (verknappen oder verteuern Produkte)
  • Regulatorische Vorgaben (z. B. CO₂-Zertifikate, Umweltauflagen)
  • Lieferkettenprobleme & geopolitische Ereignisse (z. B. Kriege, Pandemien)

Die Inflation entsteht also nicht nur „im Geldsystem“, sondern ist ein komplexes Zusammenspiel ökonomischer, politischer und gesellschaftlicher Einflüsse.

Wie Geldmengenausweitung die Inflation antreibt

Ein zentrales Element ist die Ausweitung der Geldmenge. In der Eurozone wird oft die Geldmenge M1 (Bargeld + Sichteinlagen) oder M2 (inkl. kurzfristiger Einlagen) betrachtet – M3 umfasst zusätzlich längerfristige Einlagen und ist ein breiter Indikator für die gesamte Liquidität.

Seit 2000 hat sich die Geldmenge M3 mehr als verdoppelt. (Quelle: EZB) Wenn die Wirtschaft nicht im gleichen Maß wächst, führt diese Ausweitung langfristig zu Inflation. Denn mehr Geld trifft auf gleich viel oder weniger Waren – also steigen die Preise.

Dein Geld schrumpft – ganz ohne Bewegung

Im Jahr 2000 hatte eine Ersparnis von 10.000 € einen Gegenwert von etwa 32,96 Unzen Gold.

Durch die anhaltende Inflation und die Abwertung des Euros sank der Wert derselben Ersparnis im Jahr 2020 auf nur noch 6,46 Unzen Gold. Das entspricht einem Wertverlust von rund 80 % über 20 Jahre.

Während die nominale Geldsumme gleich bleibt, verliert das Geld kontinuierlich an Kaufkraft, da es immer weniger Gold (und damit auch weniger Güter und Dienstleistungen) kaufen kann.

Doch wie sieht es in der Zukunft aus?

  • Du hast heute 10.000 € auf dem Konto.
  • Die reale Inflation liegt zwischen 2 und 10 %.
  • Nach 10 Jahren kannst du dir davon real nur noch Waren im Wert von 3.800 € und 8.200 € kaufen.

💡 Das bedeutet: Du verlierst Kaufkraft, auch wenn du scheinbar „sparst“.

Inflation in der Zukunft

Wer profitiert – und wer verliert?

Verlierer:

  • Sparer
  • Angestellte mit gleichbleibendem Einkommen
  • Rentner

Gewinner:

  • Staaten und Schuldner (ihre Schulden werden real weniger wert)
  • Banken und Kreditnehmer
  • Unternehmen und Investoren, die nahe an der Geldschöpfung stehen (Cantillon-Effekt)
    → Sie bekommen das frische Geld zuerst, investieren es noch vor der Preissteigerung – und profitieren von der Verzögerung, mit der Inflation beim Endverbraucher ankommt.

Was bedeutet das für dich?

Du kannst noch so diszipliniert mit deinem Geld umgehen – solange du es auf dem Konto liegen lässt, verliert es still und stetig an Wert.

Inflation ist kein „Unfall“ – sie ist systembedingt. Und du bist nicht schuld daran. Aber du bist betroffen.

Und was, wenn du dich schützen könntest?

Im nächsten Beitrag zeige ich dir, wie Bitcoin an genau diesem Punkt ansetzt – und warum immer mehr Menschen darin nicht nur eine Alternative, sondern eine Art Absicherung gegen Inflation sehen.

Denn wer Geld nicht nur horten, sondern erhalten will, braucht mehr als ein Sparkonto.

Bleib dran.

Quellen:

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